
Warum Kaffee selber rösten? Eure Vorteile bei der Heimröstung
Tatsächlich kann der Kaffee aus frisch selbstgerösteten Bohnen deutlich besser und aromatischer schmecken, als Kaffee aus gekauften Bohnen, denn während der Röstung entstehen über 1000 Aromen und ätherische Öle, die beim Rösten zuhause erst kurz vor dem Kaffeegenuss freigesetzt werden. So werden die Aromavielfalt und Euer Geschmackserlebnis perfektioniert.
Geschmäcker sind unterschiedlich, auch bei Kaffee. Durch das Selbströsten Eurer Bohnen könnt Ihr den perfekten Röstgrad selbst bestimmen und den Kaffee ganz individuell nach Geschmack zubereiten. Außerdem sind Rohbohnen oft günstiger als bereits industriell geröstete Bohnen und lassen sich mit herkömmlichen Küchenutensilien, die Ihr garantiert zuhause habt, relativ einfach rösten.
Welcher Röstgrad für welches Aroma?
Der Röstgrad ist ein wichtiger Faktor für den Geschmack Eures Kaffees und muss daher beim Selbströsten besonders beachtet werden. Man unterscheidet dabei zwischen hell (bei ca. 195-205 Grad), mittel (bei ca. 205-220 Grad) oder dunkel (bei 220-245 Grad) gerösteten Bohnen. Sowohl Röstzeit als auch der ideale Röstgrad sind abhängig von der jeweiligen Kaffee- oder Espressosorte, aber allgemein gilt: Je heller die Röstung desto deutlicher der natürliche Geschmack der Bohnen. Je dunkler die Bohnen geröstet werden, desto steiler sinkt grundsätzlich der Säure- und Koffeingehalt, und desto bitterer und vollmundiger wird der Kaffee. Eine mittlere Röstung hingegen verleiht dem Kaffee ebenfalls mehr Körper, macht ihn aber auch bitterer.
Beim Selbströsten könnt Ihr den Röstgrad ganz nach Euren Wünschen bestimmen. Dabei gilt: Übung macht den Meister! Die ersten Male kann es etwas schwierig sein, die perfekte Temperatur und Röstdauer zu bestimmen. Experimentiert ein bisschen damit rum, um die perfekte Röstmethode für Euren Geschmack zu finden. Mehr über helle und dunkle Kaffeeröstungen könnt Ihr hier, in unserem Blogbeitrag dazu lesen.
Finde die beste Röstmethode für dich zuhause!
Kaffeeröstung zuhause: Vielfältige Röstmethoden und das Geheimnis des „Crackens“
Ob in der Popcornmaschine, in der Heißluftfritteuse oder ganz klassisch in der Pfanne – zum Selbströsten Eurer Kaffeebohnen gibt es viele verschiedene Methoden. Wichtig bei allen Methoden ist jedoch der „First Crack“ und der „Second Crack“ der Bohne. Beim First Crack verdampft die Feuchtigkeit in den Bohnen und die Kaffeebohnen knacken auf. Danach fangen die Kaffeebohnen an, ihr Aroma zu entfalten und ihren charakteristischen Geschmack zu entwickeln. Erst nach dem First Crack sind Kaffeebohnen genießbar. Kurz nach dem First Crack ist eine helle Röstung erreicht, wenn Ihr noch etwas länger wartet, erhaltet Ihr eine mittlere Röstung.
Bei Temperaturen von ca. 224-230 °C kommt es zum Second Crack und Eure Bohnen sind offiziell dunkel geröstet. Das Knacken beim Second Crack ist deutlich leiser und kürzer, deswegen müsst Ihr nach dem First Crack besonders aufmerksam auf die Kaffeebohnen achten, um das zweite Knacken nicht zu verpassen. Aber wie können die Bohnen nun wirklich geröstet werden? Wir stellen Euch vier einfache Methoden vor!
Eine Methode, Euren Kaffee selbst zu rösten, ist das Rösten in der Pfanne. Dazu verteilt Ihr die rohen Kaffeebohnen auf dem Boden einer Pfanne und erhitzt sie auf dem Herd unter ständigem Rühren. Mit einem Infrarot-Thermometer könnt Ihr sicherstellen, dass die Rösttemperatur konstant bleibt. Nach ca. 5-10 Minuten fangen die Bohnen an zu cracken, nach circa 20 Minuten folgt dann der zweite Crack. Für sehr hell gerösteten Kaffee nehmt Ihr die Bohnen direkt nach dem ersten Crack aus der Pfanne und kühlt sie dann möglichst schnell ab. Für eine mittlere oder dunkle Röstung lasst Ihr die Bohnen noch etwas länger in der Pfanne. Spätestens direkt nach dem zweiten Crack solltet Ihr sie aber aus der Pfanne nehmen.
Diese Methode ist besonders beliebt wegen Ihrer Einfachheit: Für die Ausstattung braucht Ihr nicht viel, außer Pfanne, einen Löffel zum Rühren, ein Thermometer und natürlich einen Herd. Allerdings bringt das Kaffeerösten in der Pfanne auch einige Nachteile mit sich. Zum einen können die Bohnen in der Pfanne nur sehr ungleichmäßig geröstet werden: Einige Kaffeebohnen sind dunkel geröstet, während andere noch fast ungeröstet sind. Außerdem verursacht das Kaffeerösten in der Pfanne viel Rauch und oft wird sogar das Tragen einer Schutzbrille empfohlen, denn die Bohnen springen beim Knacken oft aus der Pfanne.
Eine weitere beliebte Methode zum Kaffee-Rösten zuhause ist das Rösten im Backofen. Hierzu legt Ihr die Kaffeebohnen nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und erhitzt Sie bei Umluft im Ofen. Ab und zu sollten der Ofen geöffnet und die Kaffeebohnen gewendet werden. Die Temperatur und Röstdauer bestimmt Ihr ähnlich wie beim Rösten in der Pfanne abhängig vom gewünschten Röstgrad.
Der klare Vorteil dieser Methode ist wieder, dass Ihr alle benötigten Materialien schon zuhause habt. Im Vergleich zum Rösten in der Pfanne entsteht außerdem deutlich weniger Rauch und Schmutz und ihr benötigt auch keine Schutzausrüstung. Perfekt ist diese Methode dennoch nicht, denn auch im Ofen werden die Bohnen nicht gleichmäßig geröstet und muss der Ofen nach dem Rösten gründlich gereinigt werden, denn die Bohnen-Häutchen werden durch die Umluft herumgewirbelt und können kleben bleiben. Um das zu vermeiden, könnt Ihr die Bohnen vorher waschen.
Besonders einfach und sicher geht es in der Heißluftfritteuse. Ihr könnt die Kaffeebohnen einfach in die vorgeheizte Fritteuse geben und für ca. fünf bis zehn Minuten durch die heiße Luft rösten lassen. Damit die Kaffeebohnen nicht anbrennen, solltet Ihr sie in der Heißluftfritteuse regelmäßig umrühren. Durch die ständige Luftzirkulation können die Bohnen in der Fritteuse relativ gleichmäßig geröstet werden, was dieser Methode einen klaren Vorteil gegenüber Pfanne und Backofen gibt.
Wenn Ihr regelmäßig zuhause Eure Kaffeebohnen rösten wollt, lohnt sich eventuell auch die Anschaffung eines Heimrösters. Inzwischen gibt es dabei viele Angebote von manuellen Tischröstern bis hin zu semi-professionellen Lösungen. Das schonende Rösten im Heimröster liefert optimale, gleichmäßige Ergebnisse. Außerdem können so wichtige Faktoren wie Temperatur und Röstzeit exakt kontrolliert werden, um alle Geschmacksnoten perfekt hervorzubringen.
Damit die Kaffeebohnen ihr volles Aroma entfalten, solltet Ihr sie nach der Röstung für ein bis zwei Tage ruhen und ausgasen lassen. Dafür sollten die Bohnen idealerweise in einer Kaffeedose mit Ventil gelagert werden, damit sie vor Sauerstoff, Feuchtigkeit und Licht geschützt sind, während das bei der Röstung entstandene CO2 entweichen kann. Im Espresso Perfetto Online Shop findet Ihr verschiedene Aufbewahrungsbehälter aus Glas, die den Geschmack Eurer Kaffeebohnen optimal bewahren.
Kaffee rösten zuhause: Individuell, günstig, aber mit Vorsicht
Mit etwas Übung und der richtigen Technik kann das Kaffeerösten zuhause eine relativ einfache und kostengünstige Alternative zu gekauften Kaffeebohnen darstellen. So könnt Ihr den Röstgrad perfekt auf Eure Wünsche anpassen und einen Kaffee ganz nach Eurem Geschmack zaubern. Allerdings ist Vorsicht geboten: Denn beim Rösten von Kaffee entsteht Acrylamid, das das Krebsrisiko erhöhen kann und deshalb nur in kleinen Mengen konsumiert werden sollte. Für fertig gerösteten Kaffee gibt es festgelegte Richtwerte, die beachtet werden müssen. Bei selbst gerösteten Kaffeebohnen hingegen hat man keinen Überblick über die Acrylamid-Gehalte. Vor allem als Vieltrinker solltet Ihr deshalb überlegen, in welchem Umfang Ihr Euren Kaffee aus selbst gerösteten Bohnen zubereiten wollt.
Ihr wollt lieber auf Nummer sicher gehen oder Euch die Mühe beim Selbströsten sparen? Bei Espresso Perfetto findet Ihr eine vielfältige Auswahl hochwertiger Espressobohnen aus ausgewählten Röstereien. Von kräftig bis mild, fruchtig bis schokoladig, von Espresso bis hin zu cremigen Milchspezialitäten – hier ist garantiert das richtige für Euren Geschmack dabei!